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Eigentlich könnte ich meinen Kommentar zum Jahresende 2021 fast
„eins zu eins“ vom letzten Jahresende 2020 übernehmen. Einzige
Ausnahmen: Wir haben nun Impfmöglichkeiten, welche wir vor einem
Jahr noch nicht hatten und die hoch ansteckende Omikron-Variante
bedroht uns!
Die föderalistische, direkte Demokratie in der Schweiz
funktioniert nach wie vor in Ausnahme- und Krisensituationen
nicht. Diese Erkenntnis hatten wir schon vor einem Jahr! Und
nichts hat sich zwischenzeitlich geändert! Das Land Schweiz hat
versagt! Die wirtschaftsfreundlichen Kantonsregierungen und der
Bundesrat haben versagt! Die Schweiz, ein „Schönwetterland“
welches ausserstande ist mit einer ernsthaften Krise umzugehen!
Immer wieder wird
auch von der „Eigenverantwortung“ des Bürgers gesprochen. Dies
anstelle von Massnahmen-Anordnungen seitens der Behörden. In
einer überwiegend auf Profit, Leistungsgesellschaft, Freiheit, Selbstdarstellung und Selbstverwirklichung aufgebauten
Kultur, wie wir dies bei uns vorfinden, überwiegen aber
mehrheitlich die egoistischen Tendenzen. Dies zulasten der
Solidarität und des Mitgefühls für andere.
Eigenverantwortung funktioniert bei uns ebenfalls nicht! Dies
wissen wir auch bereits seit Beginn der Pandemie!
Dass die
wirtschaftsfreundlichen politischen Entscheidungsträger aber
immer wieder davon sprechen, zeugt von fehlender Lernfähigkeit,
Fehleinschätzung, zögerlichem Handeln, Ablehnung von
Verantwortung und kompromissdefinierten
Minimallösungen!
Anstatt gegenüber dem mündigen Bürger klar und verständlich zu
kommunizieren, welchen Nutzen die angeordneten Massnahmen haben,
welchen Zweck genau das Impfen hat, ist es dem Bundesrat
wegen seiner inkompetenten Kommunikationspolitik, fehlender
Kommunikations-Strategie sowie teils unkorrekten und unlogischen
Entscheidungen nicht gelungen, beim Bürger Vertrauen zu
schaffen. Wäre Vertrauensbildung geschaffen worden, so wäre auch
der Anteil an nicht geimpften Impfskeptikern sehr wahrscheinlich
um einiges kleiner!
Als gutes Beispiel kann in diesem Zusammenhang die „völlig unlogische“ Zertifikatsgültigkeit von 12 Monaten ab der zweiten
Impfung genannt werden. Es stellte sich jedoch nachträglich
heraus, dass dies eigentlich falsch ist und dem Geimpften
fälschlicherweise vorgaukelt, er wiege sich ab der zweiten
Impfung während zwölf Monaten „in Sicherheit“!
Zusätzlich wird nun von einer
zusätzlichen Booster-Impfung, anstatt von einer 3ten-Impfung
(Auffrischimpfung) gesprochen! Diese drei Impfungen sollen mal
vorerst für die Corona-Delta-Variante einen guten Schutz bieten!
Aber was ist mit der neuen Corona-Omikron-Variante?
Zwischenzeitlich ist auch dem „Normal-Bürger“ klar geworden,
dass eine weitere, für die Omikron-Variante angepasste vierte
Impfung sehr wahrscheinlich notwendig sein wird.
Natürlich konnte die Impfwirkung und das Erscheinen der
Omikron-Variante vom Bundesrat und den Experten nicht
vorausgesagt werden. Aber für eine „jederzeit ehrliche
und klar verständliche“ Kommunikationsstrategie „von Anfang an“,
etwa mit der Aussage: „Wir wissen dies jetzt noch nicht genau,
vielleicht müssen wir dies wieder ändern, es hängt auch vieles
vom Erscheinen und den Auswirkungen von Mutationen ab“,
hätte wahrscheinlich auch der „Normal-Bürger“ Verständnis gehabt.
Mit dem Corona-Virus müssen wir in Zukunft leben. Im
Zusammenhang mit der Omikron-Variante gibt es zur Zeit zahlreiche Hinweise, dass diese Variante, obwohl sehr ansteckend,
in der Regel für dreimal Geimpfte zu weniger schweren Krankheitsverläufen führt.
Ebenfalls gibt es Anzeichen dafür, dass Omikron zur
"Herdenimmunität" führen könnte, da es wegen der extrem hohen
Ansteckungsrate wahrscheinlich nahezu ein Ding der Unmöglich
sein wird, mittels "Gegenmassnahmen jeglicher Art", der
Ansteckung entgegen zu treten. Auch diese Erkenntnis wurde vom
Bundesrat bis jetzt nicht erwähnt.
Die
„Verschleierungs-Taktik" seitens der politischen
Entscheidungsträgern (Bundesrat) gegenüber dem Bürger geht
offenbar weiter.
Da nützen auch die regelmässigen Pressekonferenzen von
Taskforces und dergleichen nicht viel! Der
"Normal-Bürger"erwartet den Kontakt, die Entscheidungen und die
Kommunikation durch den Bundesrat - und nichts anderes!
Man muss sich nicht wundern, wenn innerhalb von zwei
Corona-Jahren jegliches Vertrauen in die Aussagen der
politischen Entscheidungsträger bezüglich Corona verloren
gegangen ist und sich Verschwörungstheoretiker-Gruppierungen,
Anordnungsverweigerer, Impfverweigerer und „leck-mich-am-A….-Mentalitäten“
herausgebildet haben. Wir erleben eine Spaltung der
gesellschaftlichen Strukturen in der Schweiz, welche bis jetzt
in der auf „Konsens bedachten, direktdemokratischen Schweiz“
einzigartig ist.
Für diesen Zustand
und den Vertrauensverlust beim Bürger tragen die
Kantonsregierungen und insbesondere der Bundesrat mit verwässerten
Informationen und falscher Kommunikations-Strategie sowie dem
zögerlichen Vorgehen die volle politische Verantwortung. Jeder
Kommunikations-Profi in der Privatindustrie wäre anderst vorgegangen. Ein
Totalversagen bezüglich Kommunikation, Vertrauensbildung und
schnellem Handeln! |
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